LVZ Grötzingen

Bericht zur Führung zum Tag des Offenen Denkmals 2005 durch die LVZ-West auf dem Knittelberg bei Grötzingen

 

Ursprünglich lief diese Veranstaltung am 11. September 2005 unter dem Titel „Führung durch die Flakstellung der LVZ-West bei Grötzingen“, für die zwei Führungen vorgesehen waren: Eine am Morgen, eine Nachmittags.

Aber schon während der ersten Führung trat ein älterer Herr nach vorne, und machte mir klar, daß es hier keine Flakstellung gegeben hätte, sondern lediglich eine „Horchstelle“. Damit wurde ich als Führer in eine schwierige Position gebracht. Meine dokumentarische Grundlage war bis dahin auch außerordentlich mager: Sie bestand lediglich aus Abbildungen von Kartenblättern, die von Mitarbeitern des Bundesvermögensamtes Karlsruhe verwendet wurden zum Kartieren von zu beseitigenden Anlagen. Da die meisten Anlagen auf dem Knittelberg diesem Schicksal nicht entgangen waren, sind Zeitzeugen meine letzte Hoffnung, um die Theorie einer vermuteten Flakstellung zu bestätigen oder zu verwerfen. Denen hoffte ich an diesem Tag zu begegnen und das ist auch passiert.

Beide Führungen waren mit jeweils über dreißig Teilnehmern sehr gut besetzt, trotz des manchmal regnerischen Wetters. Die Erläuterungen wurden anscheinend gut aufgenommen, wenn ich die zahlreichen kritischen Fragen dafür als Maßstab nehme. Auf dem Gelände auf der Kuppe wo sich die meisten Anlagen befunden hatten, wurden die Rollen von Führer und Geführten manchmal umgekehrt. Dafür empfanden die Teilnehmer die beiden Anschauungsobjekte, ein MG-Schartenstand Typ B und ein Wasserbunker als sehr instruktiv und ich habe mich bemüht die technischen Aspekte dieser Bauwerke und die menschlichen Aspekten ihrer Erbauer und Nutzer zu schildern.

Es war nicht die erste Führung zu diesem Thema an diesem Ort und auch nicht die letzte. Seit Anfang des Jahres versuche ich die Führungen und Begehungen entlang der Reste des Westwalls und der LVZ-West im Umkreis von Karlsruhe öffentlich zu gestalten und kündige sie probeweise in einem breiten Kreis an. Eine stetig wachsende Anzahl Kontakte, die Aufmerksamkeit der lokalen Medien und eine anfangende Sensibilisierung des Publikums für diese Thematik sind das Ergebnis, und diese Führung war ein Teil davon.

Patrice Wijnands

 

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