Der Westwalltag 2014 im Hürtgenwald

Allerseelen 1944 war in der Eifel regnerisches kaltes und windiges Wetter. Dennoch brach an diesem Tag die Schlacht im Hürtgenwald los. 70 Jahre später schien am Wochenende von Allerseelen stattdessen während aller drei Tage der Fachtagung Deutsche Westbefestigungen - Westwalltag - die Sonne.

Die Veranstaltung begann am 31.10.2014 vor dem belgischen Fort Eben-Emael. Unter fachkundiger Führung konnten die beinahe 70 Teilnehmer über sechs Stunden das Fort sowohl unterirdisch als auch oberirdisch besichtigen. Wie ein roter Faden zog sich dabei das besondere Schicksal dieser Festungsanlage durch die Erklärungen, die am 10. und 11. Mai 1940 von deutschen Fallschirmjägern eingenommen wurde. Die Schäden, die die dabei eingesetzten Hohlladungen verursachten, läuteten das Ende der schwer bewaffneten Großfestungen ein. Die abendlichen Vorträge waren dem "Eifelschreck", den aus der Eifel heraus eingesetzten V1-Marschflugkörpern, sowie der Festung Köln gewidmet.

 

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Immer noch erschreckend beeindruckend: Der Abdruck einer am 10. Mai 1940 gezündeten Hohlladung auf einer Beobachtungsglocke des belgischen Forts Eben-Emael. (FSW)

 

Am Samstag, 01.11.2014, ging es in zwei Bussen auf die Spur der Kämpfe im September 1944 sowie der Allerseelen-Schlacht 1944. Beginnend mit den ersten Durchbrüchen durch den Westwall bei Roetgen zog sich der Ablauf dieser Gefechte durch den ganzen Tag. Deckungslöcher vor den Westwallbunkern sowie zwei Soldatengräber im Gelände zeugen dort bis heute von der Härte der Kämpfe, die bei den detailreichen Erläuterungen der Tourenführer nicht nur einmal unter die Haut ging. Ein intakter Regelbau 32, ein Sanitätsunterstand, bildete zusammen mit einem Regelbau 10 den Abschluss der Geländeerkundungen. Abends lernten die Teilnehmer in zwei Vorträgen das Führerhauptquartier "Felsennest" und die Westwall-Bauwerke im Bereich des Vetschauer Bergs bei Aachen kennen.

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Die Schartenfront eines Regelbaus 26 des Limes-Bauprogramms im Hürtgenwald. (FHW)

 

Der Sonntag, 02.11.2014, sah die Teilnehmer der Fachtagung im Bereich Lammersdorf, wo vor allem die kilometerlangen Höckerhindernisse beeindruckend sind. Sei es als Bachüberführung oder Straßendurchführung. Für alles hatten die damaligen Festungspioniere und Baufirmen eine Lösung. Um die Mittagszeit stand das Museum Hürtgenwald 1944 und im Frieden auf dem Programm. Der Tag klang mit einem Besuch von Westwall-Bauwerken auf dem Burgberg aus.

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Das Dach eines Regelbaus 23 in Vorderhanglage. (SSW)

 

Der nächste Westwalltag, bei dem das 30jährige Jubiläum dieser Fachtagung begangen wird, findet von Freitag, 23.10.2015 bis Sonntag, 25.10.2015 im Saarland im Bereich Mettlach - Orscholz statt. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Netz unter http://www.westwalltag.de/aktuelles.html und auf Facebook unter “Westwalltag”


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In der Eifel sind die "Drachenzähne" teilweise noch kilometerweit erhalten. (FRW)

Bericht 2014

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