Bericht 2017

Der Westwalltag 2017 -
Neckar-Enz-Stellung im Bereich Bietigheim-BissingenWWT 17-07

Einen Monat früher als in den letzten Jahren, ein neuer noch nie bei einem Westwalltag begangenen Abschnitt und drei Tage schönstes Wetter - so lässt sich die Internationale Fachtagung Westwalltag 2017 zusammenfassen.

Die Begehungen begannen dieses Mal gleich am Freitag der dreitägigen Veranstaltung. Dabei war die Anzahl der noch vorhandenen Bauwerke beeindruckend und vor allemWWT 17-01 unerwartet. Die Arbeitsgruppe Bunker 302 zeigte uns an diesem Tag nicht nur ihren intakt erhaltenen Bunker 302 bei Bietigheim-Bissingen sondern auch zahlreiche Anlagen aus der Anfangszeit der West-befestigungen. Kabelsäulen und Scheinanla-gen wechselten sich mit ständigen Bauwerken ab und boten einen interessanten Überblick über die beiden Abschnitte „Forst“ und „Glems“ der Neckar-Enz-Stellung. Dieser Überblick wurde am Abend durch einen Vortrag über das Telefonnetz der Neckar-Enz-Stellung ergänzt.

Zeitgenöassisch “verschönerte” Scheinanlage

Samstags ging die Fachtagung mit dem ArbeiWWT 17-03tskreis Bunkerforschung weiter. Dieser zeigte uns ausführlich die Abschnitte der Neckar-Enz-Stellung östlich Vaihingen / Enz und südwestlich Bietigheim-Bissingen. Im ersten Abschnitt war das Gelände so gestaltet, dass dort einer der wenigen Bereiche war, der entlang der Enz für einen Angriff von Westen her geeignet war. Dem entsprechend dicht standen dort auch die Bauwerke. Der zweite Abschnitt war durch das Enz-Tal geprägt. Hier standen die Planer vor der Herausforderung die steilen Talhänge zu sichern und der Artillerie trotz des starken Einschnitts Beobachtungsmöglichkeiten zu bieten. Zum Abschluss besuchte die Gruppe den Museumsbunker Ro 1 in Bietigheim-Bissingen, der vom Arbeitskreis Bunkerforschung betreut wird. Der abendliche Vortrag behandelte die Scheinanlage „Brasilien“ bei Lauffen, die zum Schutz der Stadt Stuttgart errichtet worden war.

WWT 17-05Sonntags übernahm die Forschungs-gruppe Untertage, die am Vortrag bereits über die Scheinanlage referiert hatte, die Führungen. In einem weiten Bogen der Festungs- und Wehrgeschichte wurde Luftschutz-Anlagen, die Landesfestung Hohenasperg und das Garnisons-museum Ludwigs-burg besucht. Die Tagung schloss mit dem Besuch einerWWT 17-08 Mehrzweckanlage, die in der Zeit des Kalten Krieges aus einem Luftschutzstollen des 2. Weltkrieges entstan-den war.

 

Wappen des Garnison-
museum Ludwigsburg

Zusammenfassend konnten in den drei Tagen zahlreiche interessante Festungsbauwerke begangen werden, die mit den ergänzenden Informationen durch die einzelnen Gruppen vor Ort einen Einblick in die Geschichte der Westbefestigungen und die Wehrgeschichte der Region boten.

Allen Organisatoren vor Ort gilt der Dank für die Unterstützung, ohne die eine solche Fachtagung nicht möglich wäre.

Die 34. Internationale Fachtagung „Westwalltag 2018“ findet von Freitag, 21.09.2018, bis Sonntag, 23.09.2018 im Westwall und in der LVZ West in Rheinland-Pfalz und im Saarland statt.

Aktuelle Informationen zum Westwalltag finden Sie unter
www.westwalltag.de/html/aktuelles
oder auf Facebook unter
"Westwalltag".

Für die AG Westwalltag
Friedrich Wein

 

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