Bericht 2024

Westwalltag 2024

Internationale Fachtagung „Westwalltag 2024“ in der Wetterau-Main-Tauber-Stellung (WMTS)

Drei Tage voller interessanter Einblicke in den Aufbau einer der beiden Vorgänger des Westwalls, der Wetterau-Main-Tauber-Stellung. Seit dem ersten Besuch der Fachtagung in der WMTS im Jahr 2000 waren 24 Jahre vergangen und so entschlossen sich die Organisatoren, der WMTS noch einmal einen Besuch abzustatten. Ein Besuch der sich aufgrund der ausgewählten (Festungs-) Bauwerke und der Ortskenntnisse der Gästeführer gelohnt hat. Dazu kam, dass sich der Wetterbericht glücklicherweise nicht an die Vorhersage gehalten hatte und an allen drei Tagen so gut wie gar kein Regen fiel.

Freitag, 27.09.2024 Pünktlich um 09:00 Uhr startete die Fachtagung in Freigericht-Horbach. Dort sind gesprengte Bauwerke der WMTS in einem engen Abstand erhalten geblieben, die alle unter sachkundiger Führung besichtigt wurden. Auch kleine Details wie Kabelsteine konnten entdeckt werden. Besonders interessant war die Vorführung eines Kabelsuchgeräts, mit dem hessen Archäologie den Verlauf des Kabelnetzes im hessischen Teil der WMTS untersucht. Anstatt Regen hatten wir das Glück, die herbstliche Sonne zu genießen.

Samstag, 28.09.2024 Es dauerte etwas länger, bis am Samstag WMTS-Beton sichtbar wurde. Der Weg dorthin war jedoch trotzdem interessant. Zuerst wurde eines der Gebäude des Flugplatzes Langendiebach bei Erlensee ausführlich besichtigt bevor es untertage in den Bunker Ilbenstadt, einer Abschnittsführungsstelle für Zivil- und Katastrophenschutz des Kalten Krieges, ging. Dort wurde den Teilnehmer klar vor Augen geführt, dass der diesjährige Westwalltag mitten im Fulda Gap, dem atomaren Schlachtfeld des Kalten Krieges stattfand. Nach diesem Ausflug in eine andere Zeitepoche wurde der Bereich Büdingen-Gelnhausen ausführlich nach Bauwerken der WMTS abgesucht wobei die mittelalterliche Stadtbefestigung des sehenswerten Büdingens nicht zu kurz kam. Alle WMTS-Bauwerke, die an diesem Nachmittag besichtigt wurden, waren intakt genauso wie die erhaltenen Gebäude der Kaserne in Gelnhausen mit ihren einmaligen Eingangsfriesen, wo 2000 der Westwalltag begonnen hatte. Der abendliche Vortrag war dem Kabelsuchgerät und seiner Handhabung gewidmet.

Sonntag, 29.09.2024 Immer noch bei schönsten Herbstwetter standen am Sonntag Bauwerke der WMTS in Bayern auf dem Programm. Beginnend mit einem Artilleriebeobachter und einem Dreischartenturm ging es zum Bunker 224. Dort wurde die Gruppe mit einem Weißwurstfrühstück begrüßt, das mit der Besichtigung des intakten Bunkers, der in vielen Arbeitsstunden für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden war, ergänzt wurde. Von dort aus brachen die Teilnehmer auf, um die WMTS weiter Richtung Süden zu erkunden, ein Unterfangen, das erst um 18:00 Uhr endete.

Fazit: Der Westwalltag 2024 war wieder eine gut organisierte Fachtagung die Lust macht auf die 41. Internationale Fachtagung „Westwalltag 2025“ vom 26.09.2025 bis zum 28.09.2025 im Saarland. Dort begeht diese 1985 begründete ehrenamtliche Initiative zur Dokumentation und zum Erhalt der Westbefestigungen dann ihr 40jähriges Jubiläum.

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Bild 1 Zum Aufspüren der Kabelverbindungen zwischen den Bunkern wurde ein Kabelsuchgerät in Praxis (Freitag) und Theorie (Vortrag am Samstagabend) vorgestellt (Friedrich Wein).

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Bild 2 Der Bunker Ilbenstadt entstand während des Kalten Krieges als Abschnittsführungsstelle für Zivil- und Katastrophenschutz. Er kann heute besichtigt werden (Friedrich Wein).

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Bild 3 Tarnung ist alles - MG-Schartenstand in einem der Mannschaftsgebäude der Kaserne in Gelnhausen (Friedrich Wein)

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Bild 4 Mit viel Aufwand gerichtet und liebevoll gepflegt - Der Bunker 224 bei Nilkheim ist der einzige intakte Bunker der WMTS, der öffentlich zugänglich ist und von einem kompetenten Team betreut wird (Friedrich Wein).

Autor: Friedrich Wein

 

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