Bericht 2018

Die Internationale Fachtagung „Westwalltag 2018“ -
Drei Tage Westwall und LVZ West

Unterirdisch - So begann der Westwalltag 2018 am Freitag, 21.09.2018. Aber nicht wegen des Programms sondern wegen den ersten beiden Besichtigungspunkten. Zum einen das Westwall Museum Festungswerk Gerstfeldhöhe und zum anderen den ehemaligen Korpsgefechtsstand Kindsbach, des späteren NATO- und US Airforce-Gefechtsstand Kindsbach Cave.

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In beiden Anlagen konnten die Teilnehmer der Fachtagung zahlreiche Details aus beiden Nutzungsepochen in Augenschein nehmen. Seit dem letzten Besuch der Fachtagung im Jahr 2013 hat sich die Ausstellung in der „Gerstfeldhöhe“ weiterentwickelt. Lebensgroße Dioramen wurden erweitert und geändert oder kamen neu dazu. Der Höhepunkt war für einen Teilnehmer in der Kindsbach Cave der Besuch seines ehemaligen Arbeitsplatzes nach über 40 Jahren. Im Tagungslokal folgte nach dem Abendessen ein detailreicher Vortrag über das Führerhauptquartier „Waldwiese“ bei Glan-Münchweiler.

Am Samstag, 22.09.2018, nutzten die Teilnehmer einen Bus, der sie zu interessanten Bauwerke des Westwalls (Korpsgefechtsstand mit zwei Regelbauten R 117) und der Luftverteidigungszone West führte. Vom Pz-Stand ging es zu einem beeindruckenden Panzerhindernis. Zunächst als Höckerlinie Baujahr 1939 ausgebildet, folgte diesem bald ein Bach, dem deutlich anzusehen war, dass er von Menschenhand zu einem nassen Panzergraben ausgebaut worden war. Der Wasserstand konnte dabei über ein befestigtes Stauwehr reguliert werden.

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Am nächsten Programmpunkt wurde deutlich, warum gerade hier die Luftverteidigungszone mit starken Infanteriebefestigungen ausgestattet wurde. Eisenbahngleise bzw. -Knotenpunkte zwischen dem Rhein und der Saar, die teilweise heute stillgelegt und beseitigt sind, machten diesen Ausbau aus der Sicht der damaligen Planer erforderlich. So war es auch nicht verwunderlich, im Nahbereich einer alten Straße einen B-Stand aufzufinden, der ein Straßenhindernis in Form einer Drehschranke sicherte. Weiter oberhalb befanden sich zwei Stände für die Wasserversorgung, ein Pumpenstand und ein Wasserbehälter. Auch wenn es in einer leichten Flugabwehrstellung „Vorsicht! Tieffliegende Golfbälle“ hieß, konnte dort ein U-Stand besichtigt werden. Zu Fuß ging es weiter zu einem weitern U-Stand mitten im Wald. Der darauffolgende M-Stand, der normalerweise in 3-facher Ausfertigung die Munition einer schweren Flugabwehrstellung aufnahm, war hier aber eher für die Aufnahme von Infanteriemunition vorgesehen. Nun folgten ein weiterer U-Stand, dieses Mal mit flankierender Anlage, und ein B-Stand, der anstelle der großen Schartenplatte eine Treppenscharte als Besonderheit aufwies.

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Hier zeigte sich die jahrelange Arbeit des Organisators vor Ort, der diesen beiden Bunker wieder so hergerichtet hat, dass sie ein Bild von damaligen Raumverhältnissen in diesen Bauwerken bieten. Nach dem Rückmarsch in das Tagungslokal folgte ein sehr gutes Abendessen und ein interessanter Vortrag über den naheliegenden Truppenübungsplatz Baumholder.

Über Nacht hatte sich das Wetter leider dem Wetterbericht folgende in Regen geändert. Dieser begleitete die Teilnehmer den ganzen Sonntag, 23.09.2018, über. Anfangs noch leicht folgte bis zum Abschluss der Fachtagung die Regendusche. Dem Wetter zum Trotz konnten weitere LVZ-Bauwerke besichtigt werden. Eine V2-Stellung, von der aus Antwerpen beschossen worden war, rundete das Tagesprogramm ab. Mit durchnässter Kleidung schloss der Westwalltag 2018.

Bei der Internationalen Fachtagung „Westwalltag 2019“ heißt es vom 27.09.2019 bis 29.09.2019 auf Wiedersehen am Westwall im Saarland!

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