Hornisgrinde

60 Jahre Sperrgebiet - Die Hornisgrinde und ihre Wehrgeschichte wurden am Tag des offenen Denkmals vorgestellt.

70 Jahre nach der Ausweisung des Hornisgrinde-Gipfels als militärisches Sperrgebiet konnte am europaweiten Tag des offenen Denkmals ein Teil der in der insgesamt 60jährigen Wehrgeschichte des höchsten Berges des Nordschwarzwaldes errichteten Militärbauwerke besichtigt werden.

Die Gemeinde Seebach, das Naturschutzzentrum Ruhestein und Friedrich Wein hatten für diesen Tag den französischen Kommandobunker am Aussichtsturm zugänglich gemacht. In seinen Innenräumen wurde mit Bildern und einer Modellausstellung die wechselvolle Wehrgeschichte der Hornisgrinde dargestellt.

Friedrich Wein ging bei seinen beiden zweistündigen Führungen über die Hochfläche ausführlich auf die Ereignisse ein, die dazu führten, dass der Gipfel 60 Jahre lang von Touristen und Wanderern nicht mehr betreten werden konnte.

1939 wurde im Rahmen des Baus der Luftverteidigungszone West (LVZ West) eine Flugabwehrstellung auf der Hornisgrinde gebaut. Damit einher ging die Ausweisung von Teilen des Gipfels als militärisches Sperrgebiet. Als 1942 auch die zivilen Gebäude am Aussichtsturm von der Wehrmacht für den Ausbau der Jägermessstellung „Hermes Y“ beschlagnahmt wurden, konnte der Berg nicht mehr betreten werden.

Die französischen Streitkräfte dehnten das Sperrgebiet nach der Übernahme 1945 bis an die Schwarzwaldhochstraße aus. Erst 10 Jahre später konnten Touristen und Wanderer den Mummelsee und das Hotel wieder besuchen. Der Gipfel blieb jedoch weiterhin versperrt und wurde zur Radarüberwachung und Nachrichtenübermittlung genutzt. Diese Nutzung blieb bis 1999 erhalten, als sich die französischen Streitkräfte von dort oben zurückzogen.

Sowohl das deutsche als auch das französische Militär haben bis heute größere und kleinere Spuren hinterlassen, die Wein den Teilnehmern zeigen konnte. Mit beinahe 200 Teilnehmern an den Führungen und etwa 400 Besucher im Kommandobunker wurde die Veranstaltung so gut angenommen, dass sowohl die Öffnung des Bunkers als auch die Führungen im nächsten Jahr wiederholt werden sollen.

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Zwischen Aussichtstürmen, Schafen und militärischen Bauwerken konnten die Teilnehmer an den Führungen interessantes zur 60jährigen Wehrgeschichte des höchsten Berges im Nordschwarzwald erfahren. Bild Florian Wein

 

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